„Mentes Migrantes“ an der Internationalen Hochschule SDI München

Internationales Projekt zur fachlichen Weiterbildung im Bereich Migrationspsychologie findet großen Zuspruch

Die Migration ist eine sehr komplexe Thematik. Ursachen, Motive und Erfahrungen von Migrant:innen sind komplett individuell und können schlecht vereinfacht oder verallgemeinert werden. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind „Migrantinnen oder Migranten im engeren Sinne […] Menschen, die sich in einem Migrationsprozess befinden; die also ihren Lebensmittelpunkt über eine längere Strecke (meist eine internationale Grenze hinweg) und für einen längeren Zeitraum verlegen, dies unmittelbar planen oder vor Kurzem getan haben.“ (Quelle)

Studierende im Ausland gehören laut Definition also ebenso zur Gruppe der Migrant:innen wie Expats oder Flüchtlinge.

Während rechtliche, organisatorische und kulturelle Aspekte der Migration viel besprochen und diskutiert werden, kommt die psychologische Betrachtungsweise jedoch oft zu kurz. Genau hier setzte die international organisierte Weiterbildung „Mentes Migrantes“ an: Am 5. und 6. Mai fanden sich 24 Fachleute aus den unterschiedlichsten Institutionen und Ländern an unserer Hochschule ein, um sich der Migrationspsychologie zu widmen.

Geleitet wurde der Workshop von unserer Vize-Präsidentin Prof. Dr. Pilar Salamanca und dem Diplom-Kommunikationspsychologen Marcel Wich. Inhaltlich lag der Fokus der Weiterbildung insbesondere auf der Differenzierung der Migrationsmotive, sowie Faktoren des Individuums und seiner Umwelt. Dazu gehören beispielsweise Anpassungs- und Integrationsprozesse, familiäre Situationen und Emotionen. Auch die Aktivierung von individuellen Ressourcen spielte eine wichtige Rolle. Nach der Vermittlung der theoretischen Inhalte konnten die Teilnehmer:innen diese direkt an unterschiedlichen Fallbeispielen erproben und diskutieren.

Da die Teilnehmer:innen in unterschiedlichen Bereichen mit Migrant:innen arbeiten und zum Teil auch selbst Migrant:innen sind, kam es außerdem zu einem regen und interessanten Erfahrungsaustausch. Dieser untermauerte nicht nur die Eingangsthese, wie unterschiedlich Migrationserfahrungen sein können, sondern machte die gesamte Veranstaltung insgesamt persönlicher, emotionaler und authentischer.

 „Ich möchte mich auch noch von Herzen für diese wunderbaren zwei Tage bedanken. Ich habe so viel Gutes mitnehmen können an Informationen, Wissen und dank des Bearbeitens der vielen Fallbeispiele. Aber auch der große Raum des gemeinsamen Austauschs und die Diskussionen zu den einzelnen Fallbeispielen waren prima […]. Ein wirklich sehr gutes und durchdachtes Konzept“, so das Fazit einer Teilnehmerin.

Alles in allem ermöglichte „Mentes Migrantes“ uns und unseren Teilnehmer:innen also nicht nur, den Fokus auf das zu wenig beachtete Thema der Migrationspsychologie zu richten. Wir konnten zudem unser Wissen vertiefen, Netzwerke bilden, neue Kontakte knüpfen und zusätzlich viele Erfahrungen teilen und von diesen lernen. Wir danken allen Teilnehmer:innen herzlich für ihr Interesse und ihre aufschlussreichen Beiträge.

Über „Mentes Migrantes“

„Mentes Migrantes“ ist ein Projekt zur Entwicklung und Durchführung von Weiterbildungen im Bereich der Migrationspsychologie. Es wurde durch einen Zusammenschluss dreier Organisationen ins Leben gerufen. Das Projekt verfolgt die Ziele, eine wissenschaftlich-technische Wissensbasis im Bereich der Migrationspsychologie zu schaffen, die Fähigkeiten von psychologischem Fachpersonal auf dem Gebiet der Migrationspsychologie sowie die soziale Integration von Migranten zu verbessern, und für die Bedeutung der psychischen Gesundheitsversorgung auf europäischer Ebene zu sensibilisieren.

Beteiligte Organisationen

  • Volvemos.org: Die Initiative zur Förderung der Rückkehr von Emigranten nach Spanien fungiert als Vermittler zwischen Auswanderern, Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen, indem sie öffentliche Maßnahmen zur Betreuung der Migranten entwirft.
  • Internationale Hochschule SDI München: Die Internationale Hochschule SDI München ist spezialisiert in interkultureller Kommunikation und bietet anerkannte Bachelor- und Masterprogramme in den Bereichen Wirtschaft, Kommunikation, digitale Medien und Sprachen an.
  • Babele Onlus: Babele Onlus ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 2001 für die Aufnahme und Integration ausländischer Familien in der Region Pavia (Italien) einsetzt.

Weitere Informationen zum Projekt Mentes Migrantes

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